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Gastvorträge des Ägyptologie-Forum Zürich im Herbstsemester 2023

Der Typus des Asymmetrisch Sitzenden

Datum:Fr, 22. März 2024
Zeit, Raum:18:30 Uhr, KOL-F-103 / online
Referent: Rainer Pauer, MA (Universität Wien)

Der Begriff der Asymmetrie führt bei manchem Leser wohl unweigerlich zu einer unbewussten Assoziation mit der realgetreuen Darstellung des menschlichen Körpers innerhalb des hellenistischen Kunstschaffens - ganz im Gegenteil zum Alten Ägypten, welches im allgemeinen Verständnis fast vorurteilhaft als Sinnbild von Ästhetik und Symmetrie wahrgenommen wird. Dennoch bürgerte sich der Begriff auch hier als eigene Typenbezeichnung in der ägyptischen Privatplastik ein: Als Pendant zur Sitz- und Hockstatue existiert ebenfalls die sogenannte asymmetrische Sitzplastik. Trotz ihrer Seltenheit lässt sich diese Darstellungsform durchgehend vom Alten Reich bis in die Spätzeit als selbstrepräsentativer Ausdruck einer Elitekultur nachweisen. Von hockenden Kindsgöttern, stillenden Müttern mit ihren Säuglingen bis zu späteren Grotesken und Genrefiguren, zeigt die asymmetrische Sitzhaltung ihre vielfältige Form der Nutzung - ob und wie diese Darstellungsformen miteinander in Bezug stehen, soll in diesem Vortrag gezeigt werden.


Altägyptische astronomische Darstellungen

Datum:Fr, 24. Mai 2024
Zeit, Raum:18:30 Uhr, KOL-F-103 / online
Referentin: PD Dr. Rita Gautschy (Universität Basel)

Aus dem alten Ägypten sind uns eine Reihe schöner astronomischer Darstellungen erhalten. Sie stammen in erster Linie aus Grab- und Tempelkontexten und geben einen Einblick in religiöse Vorstellungen, die sich im Laufe der Zeit auch ändern und weiterentwickeln. Die Referentin wird ausgehend vom bislang frühestens bekannten Grab mit einer astronomischen Decke, dem unvollendeten Grab des Senenmut (TT 353) in Theben, die wiederkehrenden Elemente derartiger astronomischer Darstellungen vorstellen und mit den Tempeln von Dendera und Esna schliessen, in denen sich die Verschmelzung von ägyptischem, griechischem und babylonischem Gedankengut während der griechisch-römischen Periode Ägyptens sehr schön nachvollziehen lässt.